Gleich zweimal wurde ein Elektrofischen am weißen Regen durchgeführt. Jeweils für die Strecke weißer Regen Strecke 2 und Strecke 1. Dafür traf sich ein Trupp, bestehend aus 8 Mann, am Samstag, den 20.08, in Ottenzell.
An der Kläranlage in Ottenzell wird meistens der Besatz durchgeführt. Deswegen ist es umso interessanter, wie viele Forellen sich noch im Regen befinden. Außerdem möchte man sich so einen Überblick über die gesamte Fischpopulation machen. Wie viele Fische sind insgesamt in diesem Abschnitt im Wasser, welche Fischarten sind vorhanden oder in welchem gesundheitlichen
Zustand befindet sich die Fischpopulation. Auch kann man so feststellen ob es eine natürliche und eigenständige Population gibt.
Das zweite Elektrofischen wurde am Freitag, den 26.08 in der Fliegenstrecke durchgeführt. Gestartet sind wir oberhalb des Campingplatzes und fischten bis ans Sperlhammer Wehr.
Der Todmann ist der Wichtigste
Insgesamt waren es beim ersten Einsatz 8 Mann, die am Elektrofischen teilnahmen. Bevor es losging belehrte unser Gewässerwart Helmut Friedrich vorschriftsmäßig alle Beteiligten. Es ist nicht ganz ungefährlich, denn es werden immerhin bis zu 800 Volt Gleichstrom eingesetzt. Je nachdem wie gut das Wasser leitet und nur so viel, damit die Fische betäubt werden.
Beim Elektrofischen schwimmt der Minuspol, die sogenannte Kathode, bestehend aus einem geflochtenen Metallband, im Wasser. Die Anode (Pluspol) ist dabei am Kescher angebracht. Im Boot befindet sich ein Stromaggregat, das über den sogenannten Totmann-Schalter eingeschaltet wird.
Fische sind sehr stromempfindlich. Vielleicht weiß der eine oder andere noch aus der Schulzeit, dass der Strom vom Plus- zum Minuspol fließt. Am Minuspol bildet sich dabei ein Elektronenüberschuss und folglich am Pluspol ein Elektronenmangel. Die Fische spüren diesen Elektronenüberschuss am Minuspol und schwimmen in Richtung Kescher. Dabei werden sie kurz betäubt. Hierbei ist es wichtig, dass der Vorgang nicht allzu lange dauert. Ansonsten würde es den Fischen schaden.
Beim ersten Einsatz waren als Elektrofischer, der Helmut Friedrich und der Alois Seebauer, eingesetzt. Zusätzlich waren zwei Helfer, die auf das Kabel der Anode achteten, einer am Todmannschalter, ein Schreiber und der Rest, die das Boot stromaufwärts schoben, mit dabei.
Der Todmann ist beim Elektrofischen der wichtigste Mann. Nur, wenn er den Schalter gedrückt hält ist der Stromkreis geschlossen. Wenn z.B. jemand stolpert und ins Wasser fällt, muss er den Schalter sofort loslassen. Es gab bei solchen Einsätzen schon so manche tödliche Unfälle. Elektrofischen ist also nicht ganz ungefährlich.
Elektrofischen will gelernt sein
Um überhaupt eine Bestandübersicht mit Hilfe des Elektrofischens durchführen zu können, muss man einiges beachten. Zuerst muss eine Genehmigung vom Landratsamt, genauer gesagt von der Kreisverwaltungsbehörde, eingeholt werden.
Die Erlaubnis (Berechtigungsschein) wird nur erteilt
- zur Förderung der Hege und der Fischzucht,
- bei Vorliegen besonderer fischereilicher Verhältnisse,
- zur Gewässerbewirtschaftung,
- zu Lehr-, Versuchs- oder Forschungszwecken,
soweit eine nachhaltige Beeinträchtigung des Hegeziels nicht zu erwarten ist.
Es darf also nicht willkürlich drauf losgefischt werden. Außerdem muss man dazu auch befähigt sein. Das bedeutet, dass man einen Lehrgang besucht haben muss und natürlich auch eine Prüfung abgelegt haben muss.
Im Bezirksfischereiverein verfügen wir über insgesamt 4 ausgebildete Elektrofischer. Einen gültigen Bedienungsschein besitzen: Helmut Friedrich, Straubinger Josef, Seebauer Alois und Hofmann Bastian.
Das Ergebnis war schlechter als erwartet
Die beiden Einsätze werden noch von unserem Vorstand Reinhard Treitinger ausgewertet. Dabei vergleicht er den aufgenommenen Bestand mit den Listen aus den vergangenen Jahren. Eines lässt sich dabei jetzt schon sagen, dass es auf alle Fälle schlechter ausgefallen ist als erwartet.
Das einzige Positive dabei ist, dass es sehr viel Fischbrut, vor allem in der Fliegenstrecke, gegeben hat.