Am vergangenen Samstag, den 05.03 trafen sich wieder zahlreiche Vereinsmitglieder zur Jahreshauptversammlung des Bezirksfischereivereins Kötzting im Gasthaus Januel in Bad Kötzting. Unter den anwesenden Mitgliedern waren unter anderem die Ehrenmitglieder Hans Wanninger, Walter Ziegler und Rudolf Koppitz. Auch der langjährige Vorsitzende Josef Brunner war gekommen.
Ehe unser Vorstand Reiner Treitinger über das abgelaufene Geschäftsjahr 2015 berichtete, erhoben sich alle Mitglieder, um unseren verstorbenen Mitgliedern zu gedenken. Seit der letzten Hauptversammlung sind Anton Weiß aus Thening im Alter von 79 Jahren, Günter Dewinski aus Blaibach im Alter von 78 Jahren und Heinrich Hausladen aus Haus im hohen Alter von 87 Jahren verstorben. Wir werden unseren verstorbenen Mitgliedern ein ehrendes Gedenken bewahren.
Danach fuhr Treitinger Reinhard mit seinem Bericht fort. Zunächst stellte er die allgemeine finanzielle Lage des Vereins dar. Auch 2015 wurde wieder sparsam und ordentlich gewirtschaftet, sodass sogar Rücklagen gebildet werden konnten. Auch die Bankschulden wurden weiter dezimiert.
Zu den größten Ausgaben zählte der Fisch-Besatz der einzelnen Gewässer. Insgesamt wurden hier 10.000,- Euro aufgewendet. Leider sind Prädatoren (Fischräuber) wie Mink, Fischotter und Fischreiher weiter auf dem Vormarsch. Auch unsere Gewässer sind davon betroffen und oftmals sieht man nur noch die Überreste, die Mink und Fischotter am Ufer zurückgelassen haben. Deswegen muss der Fischbestand in unseren Gewässern zusätzlich gestützt werden, um diesen Ausfällen entgegenzuwirken.
Unser Vorstand berichtete weiter über interessante Ereignisse im vergangen Jahr 2015. Wie zum Beispiel über die Fertigstellung unseres Lagerschuppens in Hafenberg. Lediglich ein paar Dachreiter müssen noch ergänzt werden und auch die Gebäudesicherung muss noch abgeschlossen werden.
Der neue Lagerschuppen ist außerdem Heimat für einige Vereinsmitglieder der besonderen Art. Unermüdlich sammeln über den Sommer über viele fleißige Bienen Honig für unseren Verein. Der Erlös aus dem Verkauf des leckeren Honigs kommt natürlich dem Verein zugute. Unter dem Namen Hafenberger Bienengold kann der Honig übrigens direkt bei Treitinger Reiner oder jeden Freitag in Hafenberg ab 19:30 Uhr erworben werden.
Seit kurzem hat unser Verein erstmals eine offizielle Adresse. Treitinger Reiner konnte eine eigene Adresse für den Vereinssitz beantragen. Weißenregener Straße 50, 93444 Bad Kötzting lautet diese. Sie ist ab sofort auch die offizielle Adresse des Vereins.
Der Schaukasten, der sich bislang in der Bahnhofstraße befand, wird abgebaut. Schon seit langem wurde er nicht mehr aktualisiert. Außerdem ist er schon in die Jahre gekommen und nicht mehr wirklich schön. Aktuelle Informationenfindet man nunmehr im Internet. Wer möchte kann sich auch in unseren Newsletter eintragen, um sich über die aktuellen Geschehnisse zu informieren. Lediglich die Fanglisten können, wie gewohnt, beim Wanninger Markus abgegeben werden.
Die wasserrechtliche Erlaubnis für den Betrieb der Teichanlage in Hafenberg war schon seit längerem ausgelaufen. Sie wurde bereits erneut beantragt. Das Verfahren ist derzeit beim Landratsamt Cham anhängig und wir hoffen auf einen baldigen positiven unbefristeten Bescheid.
Auch über die Jugend wusste unser Vorstand Reiner Treitinger viel Positives zu berichten. Unter der Leitung von Thoralf Eckert, unterstützt von Eckl Josef, Hans Gleixner, Hans Wernemoser, Marco Paulus und nicht zuletzt Markus Wanninger, wurden mit der Jugendgruppe einige, zum Teil sehr attraktive Veranstaltungen durchgeführt.
Auch vielen Arbeitseinsätzen halfen unsere Jungfischer fleißig mit. Wir können auf unsere Jugend wirklich stolz sein und hoffen, dass sie auch im nächsten Jahr wieder beim Fischerfest und anderen Veranstaltungen mit dabei sind.
Außerdem berichtete Reinhard Treitinger über die Gewässer:
Champ: Der Biber ist in Eschlkam nach wie vor sehr aktiv. Die Ufer sind teil-weise stark unterminiert und es ist fast kein Uferbewuchs mehr vorhanden. Nachdem im Oktober 2014 vom Bezirksfischereiverein beim Wasserwirtschaftsamt Regensburg ein Antrag auf Ausbaggern der bei-den Gumpen auf Höhe des Fußballplatzes gestellt wurde, wurden diese im August/September 2015 wurden eingetieft und sind jetzt sehr gute Rückzugsgebiete und Winterlager für die Fische. Ein besonderer Dank galt an dieser Stelle dem Wasserwirtschaftsamt für die Durchführung dieser Maßnahme.
Da das Altwasser oberhalb der Straßenbrücke fast verlandet ist, hat Reiner Treitinger beim Wasserwirtschaftsamt Regensburg einen Antrag auf Ausbaggern des Altwassers gestellt. Auch dieser Bereich ist ein wertvoller Rückzugsbereich und ein wichtiges Winterlager für unsere Fische.
Den Pachtvertrag für das Fischereirecht im Chamb konnte Reiner Treiter wieder um weitere 10 Jahre verlängern. Der Pachtvertrag wurde mit der Familie Rötzer bis 31.12.2026 abgeschlossen. Unser Vorstand bedankte sich bei der Familie Rötzer für das uns entgegen gebrachte Vertrauen.
Weißer Regen: Der jetzige Eigentümer der Großmühle beabsichtigt, die Wehranlage und das Wasserkraftwerk wieder in Betrieb zu nehmen. Die Arbeiten laufen bereits. Im Rahmen dieser Reaktivierung wird auch ein Umgehungsgerinne erstellt. Damit wäre der Weiße Regen wieder ein Stück weit durchgängiger, was wir natürlich grundsätzlich begrüßen.
Perlbach: Am 30.06.2015 wurde im Rahmen des fischereilichen Monitorings zur Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie 250 m des Klingl- oder Perlbaches elektrisch befischt. Die Befischung wurde unter der Leitung des Fachberaters für Fischerei beim Bezirk Oberpfalz Dr. Thomas Ring durchgeführt. Von Seiten des Bezirksfischereivereins waren Albert Maier und Reiner Treitinger dabei. Insgesamt wurde ein guter Fischbestand festgestellt. Erfreulicherweise wurde im Gegensatz zu 2014 kein Signalkrebs gefangen, was uns wieder hoffen lässt.
Kaitersbach: Auch im Kaitersbach wurde 2015 in zwei Strecken zur Feststellung von Wirtsfischen für die Perlmuschel elektrisch befischt.
- Brücke Wölkersdorfer Mühlenweg 155 m bachaufwärts
Auch hier wurde ein ordentlicher Fischbestand vorgefunden.
- Brücke Burgstall 287 m bachaufwärts
Leider konnten hier vergleichsweise wenig Fische dokumentiert werden.
Kummersdorfer See: Es hat sich sicher schon herumgesprochen, dass im Kummersdorfer See Waller gefangen worden sind. Offensichtlich wurden schon vor längerer Zeit in den See illegaler Weise Waller eingesetzt, die offensichtlich auch schon abgelaicht haben. Mittlerweile sind schon mehrere Jungwelse gefangen worden. Adulte Tiere konnten trotz einiger Bisse nicht angelandet werden.
Jetzt erklären sich auch einige Auffälligkeiten im Kummersdorfer See. Im Vordergrund muss in Zukunft die rigorose Befischung der Waller stehen. Auch die Besatzstrategie wird sich den jetzt bekannten Umständen entsprechend anpassen müssen.
Im Baumbestand am Nord-West-Ufer des Sees hat der Käfer zugeschlagen. Sowohl der Borkenkäfer als auch der Kupferstecher waren aktiv, so dass einige Bäume gefällt werden mussten. An dieser Stelle darf ich mich beim Eckl Sepp und dem Haselsteiner Alois für die Übernahme dieser nicht ungefährlichen Arbeit bedanken.
Am Kummersdorfer See wurden außerdem zwei behindertengerechte Angelplätze angelegt.
Pumpspeicherkraftwerk: Die positivste Nachricht des vergangenen Jahres aus Sicht des Natur- und Umweltschutzes war sicherlich das Aus für das Pumpspeicher-kraftwerk am Osser. Damit wurde ein Projekt, das zerstörerisch in die Natur, in die Landschaft und in den Wasserhaushalt eingegriffen hätte, verhindert.
Fischerkurs: Auch 2015 bot der Verein wieder einen Vorbereitungslehrgang für die Fischerprüfung an. Von Oktober 2015 bis Februar 2016 wurden insgesamt 17 angehende Fischer auf die Prüfung vorbereitet. Ab Morgen beginnen die Online-Prüfungen in Cham, an denen sicherlich der größte Teil unserer Lehrgangsteilnehmer angemeldet hat. Aus Ausbilder waren Josef Eckl, Willi Zeitzler, Markus Wanninger, Gerd Schwabe und unser Vorstand Reiner Treitinger tätig.
Nach dem Bericht unseres Vorstandes folgte der Bericht von unserem Schriftführer Altmann Ludwig, der über interne Ereignisse referierte. So berichtete er von den Arbeitseinsätzen rund um unsere Fischerhüttn in Hafenberg wie zum Beispiel, dass der Zufahrtsweg ausgebessert wurde.
Am 12. Juli fand das Königsfischen in Kummersdorf statt. Das Fangergebnis hielt sich dabei in Grenzen. Wieder einmal konnte sich Josef Augustin behaupten und wurde zum fünften Mal Fischerkönig. Seit Bestehen des Bezirksfischereivereins ist dies der absolute Rekord.
Willi Zeitzler, unser Kassier, berichtete über die einzelnen Ausgaben und Einnahmen des Vereins. Markus Wanninger und Franz Zimmerer haben die Kasse geprüft und konnten eine einwandfreie Kassen- und Belegführung bestätigen.
Über die Jugend konnte der Jugendleiter Thoralf Eckert viel Erfreuliches berichten. Detailliert erzählte Thoralf über die vielen Events, die letztes Jahr stattgefunden haben. Wer sich gerne darüber im Einzelnen informieren möchte, findet auf der Jugendseite einige spannende Berichte und viele Bilder.
Auch unser Gewässerwart stellte seinen Bericht vor. Detailliert erläuterte Helmut Friedrich die Fangergebnisse in den einzelnen Gewässerabschnitten. Insgesamt wurden 1165 Fische gefangen. Im Vergleich zum Vorjahr sind die Fangergebnisse leicht rückläufig. An Besatz wurden 1100 Kilo Bachforellen, 1000 Äschen (zweijährig), 600 Nasen (zweijährig), 350 Kilo Karpfen (K3), 400 Ruten (zehn bis 15 Zentimeter) und 100 Hechte (20 -35 cm) gesetzt.
Am Ende der Jahreshauptversammlung führte Reiner Treitinger noch einige Ehrungen durch. Die Ehrennadel in Gold für 30 Jahre Mitgliedschaft erhielten: Thomas Bayerl, Alois Hruska, Georg Koeppelle, Thomas Koppitz, Josef Meyer, Gerhard Seebauer, Reinhold Späth jun., Peter Schödlbauer, Josef Straubinger, Adalbert Strobl, Ulrich Vogl und Wilhelm Siegl. Die Ehrennadel in Silber für 20 Jahre Mitgliedschaft erhielten: Werner Pittik, Franz Hansel, Klaus Pürzer, Franz Gitterer, Bastian Hofmann, Bernhard Reitinger, Thomas Nemmer, Helmut Högerl, Martin Pritzl und Lino De Nardi.
Hier einige Fotos von der Jahreshauptversammlung: